Freitag, 30. September 2011

Gleich zwei Dämme gestoppt

Widerstand gegen gigantomane Projekte, die Umwelt und Nachhaltigkeit ebenso gigantisch bedrohen, lohnt sich doch, wie gleich zwei aktuelle Beispiele aus der Welt des Staudammbaus belegen. In Brasilien ist demnach der Belo-Monte-Damm zumindest vorläufig, in Myanmar (Ex-Burma) ein weiteres Projekt endgültig gestoppt.

Aktivisten in São Paulo demonstrieren gegen den Staudamm: Umweltschäden befürchtet
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AFP

Aktivisten in São Paulo demonstrieren gegen den Staudamm: Umweltschäden befürchtet

Es ist eines der prestigeträchtigsten Projekte der brasilianischen Regierung, seit Jahrzehnten versucht man es zu realisieren. Doch das juristische Tauziehen um den bereits begonnenen Bau des drittgrößten Wasserkraftwerks der Welt geht in eine neue Runde: Ein Gericht verfügte einen sofortigen Stopp der Arbeiten am Werk Belo Monte und folgte damit der Klage eines lokalen Fischzucht- und Exportverbands. Dieser sieht durch die geplante Umleitung des Flusses Xingu im Amazonasgebiet im Bundesstaat Pará die Existenz von tausend Fischerfamilien gefährdet.




Während Aktivisten und Einheimische aus dem Amazonasgebiet jubeln, kündigte die Regierung am Donnerstag Rechtsmittel gegen die Entscheidung an. Dennoch darf bis auf weiteres das Konsortium Norte Energia S.A. (Nesa) die Arbeiten nicht fortsetzen. Richter Carlos Eduardo Castro Martins verhängte in seinem Urteil vom Mittwochabend (Ortszeit) mehrere Verbote: Dazu gehöre die Installierung von Häfen, Explosionen, den Bau von Dämmen, die Ausbaggerung von Kanälen sowie jede Arbeit, die den natürlichen Lauf des Xingu beeinträchtige und Veränderungen bei der Fischpopulation bewirken könnte. Die Ausbaggerung von Kanälen und der Dammbau könnten Schäden für die am Flussufer lebende Bevölkerung nach sich ziehen. Belo Monte wäre mit einer Leistungskapazität von 11.233 Megawatt das drittgrößte Wasserkraftwerk der Welt, nach dem Drei-Schluchten-Staudamm in China und dem binationalen Itaipú-Werk an der Grenze Brasiliens zu Paraguay.

Allerdings wird mit einer weitaus geringeren Durchschnittsleistung von 4419 Megawatt gerechnet. Die Regierung in Brasília hält das Wasserkraftwerk rund 40 Kilometer von der Stadt Altamira entfernt zur Sicherung der Energieversorgung für notwendig. Gegen das elf Milliarden Dollar (8,1 Milliarden Euro) teure Projekt laufen indianische Ureinwohner der Region und Umweltschützer seit langem Sturm. Sie fürchten dagegen, dass durch das Wasserkraftwerk zwischen 30.000 und 40.000 Menschen umgesiedelt werden müssen. Mehr als 500 Quadratkilometer Fläche müssen für die Staubecken überflutet werden. Damit würde der Bau des Damms, so die Kritiker, zur weiteren Zerstörung des Regenwaldes beitragen.


Staudamm am Irrawaddy: Burma stoppt Milliardenprojekt
Fotos
AP

Überraschend hat auch Burmas Regierung ein von China unterstütztes Staudamm-Projekt gestoppt. Begründung des Präsidenten: Der Bau des rund 2,6 Milliarden Euro teuren Damms werde beendet, weil "er gegen den Willen des Volkes ist".

Anfang des Monats hatte Energieminister Zaw Min noch mitgeteilt, der Staudamm am Fluss Irrawaddy werde trotz des wachsenden Widerstands der Bevölkerung gebaut - nun überrascht Präsident Thein Sein mit der Aussage, das Projekt werde gestoppt. Das unter chinesischer Bauherrschaft stehende Bauprojekt im Staat Kachin solle ausgesetzt werden, hieß es in einer am Freitag im Parlament verlesenen Rede des Präsidenten. Die Errichtung des Staudammes widerspreche dem Willen des Volkes und der Abgeordneten, hieß es weiter.

Der Myitsone-Staudamm sollte für umgerechnet gut 2,6 Milliarden Euro mit chinesischer Hilfe errichtet werden. Schätzungen von Umweltschützern zufolge müssten dazu rund 10.000 Menschen umgesiedelt werden.

Quellen: Spiegel Online/cib/dpa/AFP

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Europa soll Ressourcen sparen

Die Wirtschaft wächst, die natürlichen Ressourcen sind endlich: Passt das zusammen? Experten diskutieren auf einer Konferenz, wie sich mit Materialeinsparungen Geld verdienen lässt. Jochen Flasbarth, Präsident des Umweltbundesamts, sagt den "grünen Märkten" eine goldene Zukunft voraus.

Im Jahr 2020 ließen sich mit ressourcensparenden Produkten weltweit 3,1 Billionen Euro verdienen, sagte Flasbarth in Berlin. Das sei im Vergleich zu 2008 eine Verdopplung. Von dieser "ungeheuren Dynamik in den Märkten" profitierten vor allem die Industriestaaten, die ihre Technologie in Schwellen- und Entwicklungsländern verkaufen. "Für Länder wie Deutschland ist das definitiv eine Gewinner-Strategie."


Weniger wegwerfen, mehr wiederverwerten: Auch das spart Ressourcen. (Foto: Alba Group)

Das Umweltbundesamt hatte zu einer internationalen Konferenz über "grüne Märkte" [1] nach Berlin geladen. Am gestrigen Donnerstag wurde sie eröffnet, auch heute wollen Experten diskutieren, wie in Zukunft energie- und ressourcensparend gewirtschaftet werden kann.

Fahrplan für ressourceneffizientes Europa

Zu Gast ist unter anderem EU-Umweltkommissar Janez Potočnik. Er präsentierte den "Fahrplan" für ein ressourceneffizientes Europa, den die EU-Kommission vor anderthalb Wochen beschlossen hat. Regierungen sollen demnach Umweltverschmutzung und Ressourcenverbrauch stärker besteuern. Im Gegenzug könne menschliche Arbeitskraft weniger belastet werden. Insgesamt müssten die Steuern nicht zwangsläufig steigen, betonte Potočnik in Berlin.

In den nächsten zwei Jahren sollen konkrete Ziele ausgearbeitet werden, ähnlich wie in der EU-Klimapolitik, die "sehr erfolgreich" sei, wie Potočnik sagte. Laut EU-Kommission soll vor allem die Ressourcenverschwendung bei Lebensmitteln, Gebäuden und der Mobilität bekämpft werden. Alleine diese drei Sektoren seien für rund drei Viertel aller Umweltbelastungen verantwortlich.


Gebäude verbrauchen auch viel Material. Die EU-Kommission möchte, dass mit seltenen Rohstoffen sparsamer umgegangen wird. (Foto: flickr/digital cat [2])

Potočnik warb zudem für eine wirtschaftsfreundliche Politik: "Bei der zukünftigen Umweltpolitik geht es nicht nur darum, die Umwelt vor der Wirtschaft zu schützen, sondern die Wirtschaft zu nutzen, um die Umwelt zu schützen." Gleichzeitig müssten aber auch Privatpersonen Anreize haben, beim Einkauf zu umweltfreundlichen Produkten zu greifen: "Wenn die Konsumenten gut informiert sind, haben sie die Macht – und die ist enorm."

Flasbarth: Staat muss Ziele vorgeben

Umweltbundesamts-Präsident Flasbarth stellte die Rolle der Politik heraus: "Grüne Märkte entstehen nicht von selbst." Es sei eine "Illusion, dass marktwirtschaftliche Systeme automatisch grüne Lösungen bringen." Vielmehr solle der Staat langfristige Ziele setzen, damit sich Unternehmen darauf einstellen können.

Steuern eigneten sich jedoch meist nicht, sage Flasbarth. Es sei "ungeheuer schwer, im Ressourcenschutz mit Abgaben zu operieren". Die Lenkungswirkung – also, dass weniger besonders seltene Rohstoffe verbraucht werden – gehe häufig "im allgemeinen Börsengeschehen unter". Stattdessen empfiehlt er Standards für Ressourceneffizienz. Geräte wie Handys, Kühlschränke oder Computer dürften dann zum Beispiel nur verkauft werden, wenn bei der Herstellung nicht zu viele seltene Rohstoffe verwendet wurden oder wenn sie recycelt werden können.

Umweltverbände sehen ein "großes Loch"

Bei der Energieeffizienz gibt es schon ein Beispiel auf Ebene der Europäischen Union: Glühbirnen, die zuviel Strom benötigen, sind verboten. Der Standard wird schrittweise angehoben, so dass auch in Zukunft immer wieder Lampen, die am meisten Energie verschwenden, aus den Regalen genommen werden.


Geht auch energieeffizient: Glühbirne. (Foto: Wikimedia [3])

Aus Sicht von Umweltverbänden tut die Politik jedoch noch zu wenig, um ressourcensparende Produkte zu fördern. Der EU-"Fahrplan" sei zu schwach, kritisieren der Naturschutzbund Nabu und der Deutsche Naturschutzring (DNR) [4], ein Zusammenschluss von knapp 100 Umweltorganisationen. Bisher gebe es in Sachen Ressourcenschutz noch "ein großes Loch" in der Politik, sagte Stefanie Langkamp vom DNR. Es sei jedoch "positiv, dass sich gerade etwas bewegt". Nun müssten verbindliche, absolute Ziele verankert werden. Der Materialverbrauch pro Person solle von derzeit 16 Tonnen auf sechs Tonnen jährlich verringert werden, so Langkamp. Neben Produktstandards hält sie auch Steuern und den Abbau von umweltschädlichen Subventionen für sinnvoll.

Derzeit werden auf der Welt deutlich mehr Rohstoffe verbraucht, als nachwachsen können. Der symbolische Tag, an dem die Menschheit alle von der Natur zur Verfügung gestellten Rohstoffen verbraucht hat, ist in diesem Jahr bereits verstrichen [5].

Im Text verwendete Links:
  1. http://www.greenmarkets2011.org/home_de/dok/43567.php
  2. http://www.flickr.com/photos/14646075@N03/3476807753/
  3. http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Bombeta_de_Llum.JPG
  4. http://www.dnr.de/presse/presseinformation-19092011.html
  5. http://www.klimaretter.info/umwelt/hintergrund/9524-verwirrung-ueber-den-schuldenstand-der-erde
Quelle: klimaretter.info / Felix Werdermann

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Donnerstag, 29. September 2011

100 % erneuerbar ist möglich!

Nach dem Ausstiegsbeschluss des Ständerats (siehe Solarmedia vom 28. September 2011) braucht es im politischen Prozess zwar noch Retouchen, bis sich die Schweiz endgültig von der Atomenergie verabschiedet (und dies in Schritten nur). Doch zweifellos neigt sich die Aera der atomaren Grossanlagen dem Ende zu. Wie geht es weiter, gibt es die erneuerbare Alternative? Ein Kommentar von Solarmedia-Autor Guntram Rehsche.






Ja, die erneuerbare Alternative gibt es, belegt durch viele Berichte, Studien, und Bücher im In- wie im Ausland: 100 Prozent Erneuerbare Energien zur vollständigen Energieversorgung sind machbar. Und dem Anliegen verpflichten sich unterdessen auch grosse Unternehmen wie etwa die Swisscom oder das rasant gewachsene deutsche Planungsunternehmen Juwi.

Wer die vorhandenen Erkenntnisse nicht wahrnimmt (oder nehmen will), ignoriert den Stand der Auseinandersetzung. Erinnert sei etwa an das ausführliche Buch des Waadtländer Nationalrats Roger Nordmann, das im Mai 2011 unter dem Titel «Atom- und Erdölfrei in die Zukunft» auf Deutsch erschien (Orell Füssli Verlag, siehe auch Solarmedia-Interview vom 11. Mai 2011).

Hier kann nicht der Platz sein, all die Vorschläge zu präsentieren - und natürlich fallen sie je nach Autorenschaft unterschiedlich aus. Klar ist aber, dass es sehr wohl sehr viele erprobte Technologien gibt, die ihren Beitrag leisten können (im Gegensatz zur Atomindustrie, die noch kaum einen funktionierenden Reaktor der 3. oder gar der 4. Generation vorweisen kann als Alternative für die künftige Energieversorgung). Als Stichwort gilt hier «Kombikraftwerke».

Zudem gilt, dass sich die neuerdings viel beschworene Netzfrage sowohl für eine erneuerbare wie auch eine herkömmliche Stromversorgung stellt. Denn auch neue und erst noch grösser dimensionierte Atomanlagen bräuchten einen Netzausbau. Der Energiefachmann und frühere Direktor des Elektrizitätswerks der Stadt Zürich, Gianni Operto, veranschlagt die Netzprobleme für eine dezentrale erneuerbare Energieversorgung sogar als geringer als für den Ausbau mit Grosskraftwerken, seien sie atomar- oder gasbasiert (siehe Zeitschrift Energie & Umwelt 3/2011).

Es gilt also, bereits vorhandenes Wissen umzusetzen, in gewissen Fällen auch Risiken einzugehen (zb Geothermie). Klar ist, wie in anderen Staaten erprobt, dass die Solarenergie sowohl bei der Wärmeerzeugung wie bei der Stromproduktion einen grossen Teil beisteuern wird. Auch für die Schweiz scheint ein Stromanteil von mindestens 25% erreichbar - für den weniger als ein Drittel der geeigneten Dachflächen benötigt würde (siehe Solarmedia vom 15. April 2011).

© Solarmedia

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Montag, 26. September 2011

Nachhaltigkeit und Weiterbildung

Seit wenigen Tagen läuft die Züspa, die Zürcher Herbstmesse. Mit dem Spezialsektor Lifefair ist auch das Thema der Nachhaltigkeit auf dem Tapet. Und zu dieser gehören neben den bekannten Bereichen Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft auch die (Weiter-) Bildung.

Typischer Vertreter dieser Ausrichtung ist denn auch die EB Zürich, die als eigenständige Abteilung die gesamtkantonalen Berufsschulen vertritt. Angesiedelt in der Halle 6 (Stand L 48) des mächtigen Neubaus der Züricher Messe, im Lifefair-Sektor, kommt die Bildung dort neben den verschiedensten Aspekten der Nachhaltigkeit zum Zug.

Die volle Informationspalette zu den Weiterbildungs-Angeboten der kantonalen Berufsschulen und spezifisch zur EB Zürich - noch bis am 2. Oktober an der Züspa.










Stand der EB Zürich an der aktuellen Züspa: Sie hat sich «Nachhaltiges Lernen» auf die Fahne geschrieben. Ursprünglich stammt der Begriff der Nachhaltigkeit aus der Forstwirtschaft und meint dort, nicht mehr Holz zu schlagen als nachwächst. Für die EB Zürich stehen zwei Aspekte im Vordergrund, wenn es um nachhaltiges Lernen geht: Es geht um die Frage, über welches Wissen Lernende verfügen müssen (also das «Was?») und auf die Art und Weise, wie das Lernen vermittelt wird («Wie?»).




Weitere Informationen zur EB Zürich und Möglichkeit, das neue Jahresprogramm zu bestellen oder direkt im Internet zu erkunden >>> hier

Spezialkurse der EB Zürich zur Nachhaltigkeit >>> hier

Weitere Veranstaltungen im Rahmen der Züspa zum Thema Nachaltigkeit:
  • Di 27.9.11 Forum 13h Globale Auswirkungen unserer Kaufentscheidungen
  • Di 27.9.11 Forum 13.30 - 17.30h Green IT für eine nachhaltige Welt
  • Di 27.9.11 Workshop 17-19h Plattform Cleantech
  • Mi 28.9.11 Forum 14.15h Die Energiewende
  • Mi 28.9.11 Forum 15h Wie richte ich meinen Arbeitsplatz ein?
  • Do 29.9.11 Forum 13h Süssgetränk oder Hahnenwasser
Text und Bilder: Guntram Rehsche

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«Mutter der Bäume» ist tot

Die kenianische Friedensnobelpreisträgerin Wangari Maathai ist tot. Sie starb im Alter von 71 Jahren an Krebs. Die Biologin war in ihrer Heimat als die "Mutter der Bäume" bekannt.

Wangari Maathai ist gestorben. Die 71-Jährige erlag am Sonntag in einem Krankenhaus in Nairobi einem Krebsleiden, teilte die von ihr gegründete Organisation Green Belt Movement auf ihrer Webseite mit. Die Biologin hatte im Jahr 2004 als erste Umweltschützerin und erste afrikanische Frau den Friedensnobelpreis erhalten. Die geschiedene dreifache Mutter engagierte sich seit Jahrzehnten für Umweltschutz und Menschenrechte. Die erste weibliche Professorin an der Universität von Nairobi rief 1977 mit ihrer Umweltschutzorganisation das größte Aufforstungsprojekt in Afrika ins Leben, seither wurden fast 40 Millionen Bäume gepflanzt.

"Der Baum wurde zum Symbol des demokratischen Kampfes in Kenia", sagte sie in ihrer Nobelpreisrede. "Die Bürger wurden mobilisiert, gegen weitverbreiteten Machtmissbrauch, Korruption und Missmanagement der Umwelt aufzustehen."

Maathai geriet immer wieder mit der Regierung des früheren Machthabers Daniel arap Moi in Konflikt und wurde für ihr Engagement mehrmals mit Gefängnis bestraft. Die in ihrer Heimat als "Mutter der Bäume" bekannte Kenianerin wurde im eigenen Land für ihren Kampf um die Bäume vielfach belächelt und sogar verspottete, international war sie jedoch hoch geachtet und wurde vielfach ausgezeichnet. Sie galt als Verfechterin von Demokratie und Frieden. Sie übte stets scharfe Kritik an Globalisierung und Gentechnik. Von 2003 bis Ende 2005 war sie Vizeumweltministerin.

Maathai wurde am 1. April 1940 in einer Kleinstadt am Fuß des Mount Kenya als zweites von sechs Kindern eines Bauern geboren. Obwohl sie aus kleinen Verhältnissen stammte, erhielt sie eine höhere Schulbildung. 1960 bekam sie einen von mehreren hundert Studienplätzen, die US-Präsident John F. Kennedy für junge Kenianer bereitstellte, um den Weg des Landes in die Unabhängigkeit zu unterstützen. Maathai war auch die erste Frau in Ostafrika, die den Doktortitel erwarb.

Quellen: Spiegel Online / ler/AFP/dpa

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Sonntag, 25. September 2011

Solarzüge in Belgien



In Belgien fahren jetzt Züge mit Solarstrom, der direkt an der Bahnstrecke produziert wird. Das müsste doch auch in der Schweiz funktionieren! (Text in Englisch)


Quelle: youtube / iturn.tv

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Rattan-Projekte Südostasien

In den letzten dreissig Jahren wurde Rattan zu einem der wichtigsten Regenwaldprodukte in der Mekong-Region. Auch wenn schon viel über das hauptsächlich in Südost-Asien geerntete Tropenwaldgewächs bekannt ist, gibt es speziell bei der Ernte und der Produktion noch manche Probleme zu lösen.

Denn nicht nachhaltig produziertes Rattan führt langfristig zu einem Verlust von wertvollen Waldflächen. Weiter werden bei der Verarbeitung von Rattan giftige Chemikalien eingesetzt. Diese schädigen nicht nur Boden, Luft und Wasser sondern auch die Gesundheit der Arbeiter.


Für manche Länder in Asien ist Rattan eine der wichtigsten Einnahmequellen. Einzelne Gemeinden in Laos erzielen beispielsweise bis zu 90% ihrer Einnahmen durch die Rattanproduktion. Die konventionelle Produktion gefährdet jedoch die Rattanbestände und somit die Einnahmen dieser Menschen. Zudem geht Lebensraum für Pflanzen und Tiere verloren – etwa der des Rotschenkligen Kleideraffens. Daher ist es notwendig, umwelt- und sozialverträgliche Methoden für die wirtschaftliche Produktion von Rattan einzuführen. Um dies zu erreichen, arbeitet der WWF in Kambodscha, Laos und Vietnam mit Gemeinden und Firmen zusammen. Ziel ist die Einführung eines nachhaltigen Waldbewirtschaftungs-Modells und die FSC-Zertifizierung (Forest Stewardship Council) sowie ein fairer Handel (Fair Trade).


Bild aus dem Rattan-Projekt: Rattanmöbel können nur von Hand geflochten werden

Körbe, Gartenmöbel und Designerstühle - Rattan liegt im Trend und ist ein wichtiges Tropenwaldprodukt. Damit die Rattan-Produktion in Zukunft zu intakten Tropenwäldern beiträgt anstatt sie zu schädigen, startete der WWF – co-finanziert von der EU - ein Projekt zur Förderung von nachhaltigem Rattan. Erste Körbe sind jetzt bei Coop Bau und Hobby erhältlich.

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Montag, 19. September 2011

Öko verändert Reisebranche

Die Reiseunternehmen überbieten sich mit umwelt- und sozialverträglichen Programmen. Doch was die schmucken Zertifikate und Emblems wirklich bedeuten, wird nicht immer deutlich. Die Nachfrage bei Urlaubern steigt trotzdem deutlich an - ein Befund, der nicht nur für Deutschland zu gelten scheint.

Ein kleiner roter Punkt soll in Deutschland den Unterschied machen. Er ist etwa so groß wie der grüne Punkt und ihm auch sonst ziemlich ähnlich. " CSR Tourism Certified" steht darauf. 54 vor allem kleinere Reiseveranstalter wurden bislang mit diesem Siegel für Unternehmensverantwortung und Nachhaltigkeit im Tourismus ausgezeichnet. Vergeben wird das Emblem von der Kontaktstelle für Umwelt und Entwicklung ( KATE) und EED-Tourism Watch. Seitdem prangt es wie rund ein Dutzend anderer Qualitäts- und Umweltsiegel auf den Katalogen von Veranstaltern und an Schaufenstern.

Auch Kurzreisen - wie im Bild zur Alpendestination Säntis-Schwägalp - unterliegen ökologischen Überlegungen. Für Fernreisen sind sie allerdings wegen des Transportaufwands ungleich wichtiger (Bild: Guntram Rehsche).








Reiseunternehmen, Hotelketten und andere touristische Dienstleister überbieten sich dieser Tage mit ihren guten Taten für Mensch und Natur. Sie sammeln Spenden für Klimaschutzorganisationen wie Atmosfair und My Climate, sie machen mit bei Initiativen wie Fair Travel, sie geben Öko-Kataloge heraus wie TUIs Internetprospekte "Grüne Welten", und sie arbeiten in einem Energiesparbüro wie FTI. Einige, wie Studiosus und Gebeco, ließen sich bereits komplett auf Nachhaltigkeit prüfen. Andere machen mit bei branchenweiten Initiativen wie Futouris, einer 2009 gegründeten Nachhaltigkeitsinitiative.

Nachhaltigkeit ist in. Man engagiert sich. Kein Wunder, schließlich lebt die Reiseindustrie von der heilen Welt. Bei Spezialveranstaltern gehört der enge Kontakt zur Natur zum Kerngeschäft. Sie sind es denn auch in erster Linie, die sich engagieren. Der Boom lässt sich sogar an Zahlen festmachen: Die im Forum Anders Reisen zusammengeschlossenen 139 nachhaltig arbeitenden Veranstalter legten im vergangenen Jahr um elf Prozent zu - der Schnitt der Gesamtbranche lag laut Fachzeitschrift FVW bei 1,2 Prozent.

Auch die Großen sind dabei. "Urlaub und Umwelt gehören untrennbar zusammen", sagt Thomas-Cook-Chef Peter Fankhauser. "Das erste Bedürfnis der Menschen ist zu reisen, das zweite der Wunsch, dabei eine intakte Umwelt zu erleben." Dabei bleibt der Begriff der Nachhaltigkeit oft schwammig. An eine Definition wagt sich immerhin Johannes Reißland vom Forum Anders Reisen: "Nachhaltig sind Reisen, die ökologisch tragbar, wirtschaftlich fair und sozial verträglich sind." Für die Ferienreisenden scheint das Thema jedenfalls immer wichtiger zu werden. Eine Untersuchung der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR) und des WWF Deutschland ergab, dass acht Prozent schon jetzt bewusst Reisen buchten, die Umweltstandards berücksichtigen. In Zukunft wollen dies 20 Prozent tun.

Aber: "Für Urlauber ist Nachhaltigkeit zunächst zweitrangig, man fährt ja nicht in den Urlaub, um nachhaltig zu sein", sagt Martin Lohmann, der die Daten für die alljährliche Reiseanalyse der FUR erhebt. "Zunächst im Vordergrund stehen Motive wie in die Sonne kommen, entspannen, mit der Familie zusammen sein." Unternehmen, die auf Nachhaltigkeit achten, könnten immerhin ihr Engagement zu einem Wettbewerbsvorteil machen. Das weiß auch Ury Steinweg, Geschäftsführer des Kieler Studienreiseanbieters Gebeco, der im März als erster großer deutscher Veranstalter das CSR-Siegel erhielt: "Die Kunden sind nicht bereit, für nachhaltigen Urlaub mehr Geld auszugeben. Bei gleichwertigen Angeboten entscheidet sich der Kunde aber eher für das, was nachhaltig ist."

Und weil das so ist, ist Öko-Marketing immer auch Marketing, von Kritikern Green Washing genannt. Der Vorwurf: Die Reiseunternehmen nehmen verstärkt nachhaltige Angebote in ihre Produktpalette auf und geben dem ganzen Unternehmen damit einen grünen Anstrich. "Das ist vergleichbar mit einem Discounter, der irgendwo auch eine Öko-Ecke hat", sagt Johannes Reißland. Echte Nachhaltigkeit dagegen muss seiner Ansicht nach im Kerngeschäft des Veranstalters verankert sein, also dort, wo der Umsatz gemacht wird.

Von Tourismusunternehmen gerne gefördert werden Aufforstungsprojekte. Veranstalter wie Chamäleon, Miller und Colobri pflanzen seit Jahren Bäume in Regenwäldern. Seit 2010 tut das auch die Hotelgruppe Accor (Novotel, Ibis, Etap). In den Hotels wirbt Accor mit dem Slogan "Hier pflanzen Sie mit Ihren Handtüchern Bäume". Für fünf wiederverwendete Handtücher wird ein Baum gepflanzt. Bis Mitte August kamen so 180.000 Bäume zusammen. Eine stattliche Summe.

Doch nicht immer ist dem Kunden klar, was bei solchen Projekten am Ende wirklich herauskommt. "Für den Umweltschutz sind diese Maßnahmen durchaus hilfreich", sagt Reißland. Zum Schutz des Klimas dagegen taugen sie wenig. Was ist nachhaltiger: Wanderurlaub im Bayerischen Wald oder Gorillas in Uganda beobachten. Für Reiseunternehmen, die CSR-zertifiziert werden wollen, ist die Antwort gar nicht so einfach. Sie müssen sich an ökologische Vorgaben halten, und dazu gehört unter anderem das Verhältnis zwischen Urlaubslänge, Reisezeit und Entfernung. So sind zum Beispiel Flüge erst ab 700 Kilometer Distanz "erlaubt" und müssen im Verhältnis zur Aufenthaltsdauer stehen.

"Da Nachhaltigkeit die sozialen und wirtschaftlichen Aspekte gleichberechtigt berücksichtigt, wäre es zu einseitig, nur die Umwelt zu betrachten", sagt Reißland. "Auch der ökonomische Aspekt ist bei Fernreisen besonders wichtig, deshalb raten wir auch nicht prinzipiell von Fernreisen ab." Grundsätzlich heißt das also: Tourismus ist dann nachhaltig, wenn er die Natur nicht zerstört, sondern ermöglicht, sie intakt zu halten. Und wenn er gleichzeitig den Menschen vor Ort zugute kommt. Im Fall von Entwicklungsländern bedeutet das, möglichst viel Geld bei der einheimischen Bevölkerung auszugeben. Denn, ob man sich das wünscht oder nicht, gerade in diesen Ländern ist man als Tourist in erster Linie eines: eine ökonomische Ressource.

Quelle: Spiegel Online / Fabian von Poser, SRT

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Donnerstag, 15. September 2011

Konzerne und das Klima

Unternehmen mit konsistenter Klimaschutz Strategie arbeiten wirtschaftlich erfolgreicher. 73 Prozent der weltweit Befragten verfolgen CO2-Reduktionsziele.

Immer mehr internationale Konzerne verfolgen interne Vorgaben zur Reduzierung ihrer CO2- und Treibhausgasemissionen. Mittlerweile haben 294 bzw. rund drei von vier befragten Unternehmen aus dem FTSE Global 500 Index ein Reduktionsziel, während dies in der Umfrage von 2010 erst 250 Unternehmen zu Protokoll gaben. Über Erfolge bei der Verringerung ihrer Emissionen berichten 178 Unternehmen (45 Prozent der Befragten), in 2010 waren dies 75 Unternehmen (19 Prozent). Zu diesem Ergebnis kommt die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC im Rahmen ihrer Analyse für das Carbon Disclosure Project 2011. Der CDP Global 500 Report 2011 wurde soeben veröffentlicht. Das Carbon Disclosure Project bewertet Unternehmen nach zwei Kriterien - nach der Transparenz hinsichtlich ihrer Klimastrategie (Carbon Disclosure Leadership Index CDLI) sowie den Erfolgen ihres Klimaschutz-Mangements (Carbon Performance Leadership Index CPLI). Die Carbon Disclosure Score ist das ursprüngliche Bewertungsmaß des CDP, die Performance Score wurde 2010 eingeführt. Die besten Unternehmen der Bewertungskriterien werden jeweils in den Carbon Disclosure Leadership Index (CDLI) bzw. den Carbon Performance Leadership Index (CPLI) aufgenommen.

Die Auswertung von PwC zeigt zudem, dass Unternehmen mit einer konsistenten Klimaschutz-Strategie offensichtlich auch wirtschaftlich erfolgreicher sind. Im Zeitraum Januar 2005 bis Mai 2011 erzielten die Konzerne im Global 500 eine Gesamtrendite von knapp 43 Prozent, wohingegen die beim Klimaschutz führenden Unternehmen im Carbon Performance Leadership Index (CPLI) eine Rendite von fast 86 Prozent des eingesetzten Kapitals erreichten.

„Mittlerweile verstehen neun von zehn befragten Unternehmen den Klimaschutz weniger als Kostenfaktor, sondern vielmehr als Chance zur Realisierung von Wettbewerbsvorteilen durch die Etablierung nachhaltiger Prozesse, Produkte und Dienstleistungen. Allerdings zeigt der aktuelle Projektreport, dass viele der Befragten ihre Klimastrategie noch nicht stringent umsetzen“, kommentiert Michael Werner, verantwortlicher Partner für den Bereich Sustainability Services bei PwC in Deutschland.

So ist die Verantwortung für den Klimaschutz zwar mittlerweile bei fast allen Befragten (93 Prozent; 2010: 85 Prozent) auf der Vorstandsebene angesiedelt, eine integrierte Geschäftsstrategie unter Einschluss der Reduktionsziele verfolgen aber erst 68 Prozent der Unternehmen. Finanzielle Anreize zur Einsparung von Treibhausgasemissionen setzen 65 Prozent der Befragten. Die Kombination der drei genannten Elemente findet sich lediglich bei knapp der Hälfte der Konzerne. Defizite offenbart die Studie zudem bei der Integration der Klimaschutzstrategie in das Reporting. Zwar machten von den 404 Unternehmen, die sich 2011 an der Studie beteiligten, immerhin 379 Angaben zu ihren Treibhausgasemissionen (2010: 367 Unternehmen). Im Geschäftsbericht informierten darüber jedoch nur 242 Befragte und damit deutlich weniger als 2010 (363).

Überdurchschnittlich gute Noten für ihre Aktivitäten zum Klimaschutz bekamen 2011 erneut Unternehmen aus Deutschland. Im Performance Leadership Index CPLI, der die Strategien und Aktivitäten zur CO2-Reduzierung bewertet, sind mit BASF, Bayer, BMW und SAP vier deutsche Konzerne vertreten. Im Jahr 2011 war die Liste der in den CPLI aufgenommenen Unternehmen mit insgesamt 29 deutlich kleiner als im Vorjahr (2010: 48), allerdings ist der Rückgang auch auf eine Verschärfung der Bewertungskriterien zurückzuführen. Im Carbon Disclosure Leadership Index CDLI, der die Transparenz der Unternehmen in Bezug auf ihre Klimaschutz-Strategie misst, waren deutsche Unternehmen mit 9 von 18 überdurchschnittlich gut vertreten. Bayer, Deutsche Post und Siemens gehören wieder zu den Top 10 Unternehmen dieses Index.

Weitere Informationen unter
www.pwc.de/cdp-2011
www.cdproject.net

Quelle: Sonnenseite / pwc 2011

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Mittwoch, 14. September 2011

Keine CO2-Abgabe auf Benzin

10vor10 vom 13.09.2011

SP und Grüne haben am Dienstag ihre Anträge für eine CO2-Abgabe auf Benzin und Diesel zurückgezogen. Ein heisses Eisen bleibt die Frage, ob die Massnahmen zur Reduktion der Treibhausgase um 20 Prozent bis 2020 ausschliesslich im Inland durchzuführen sind oder nicht.

Quelle: 10vor10 SF

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Dienstag, 13. September 2011

Von Pioniertat in die Arena

ECO vom 12.09.2011

Walter Schmid ist von Beruf Bau-Unternehmer. Seine Berufung: Öko-Pfarrer. Seit über 30 Jahren treibt Schmid eine Frage um: Wie lässt sich Energie besser nutzen und so Geld sparen? Das brachte den Unternehmer auf die Idee, Autos mit Bio-Abfällen anzutreiben, und er gründete Kompogas. Mit Erfolg: 2004 verkaufte Schmid die Firma an Axpo. Das neuste Projekt des 67-Jährigen: Die Umweltarena. In einem riesigen Ausstellungskomplex in Spreitenbach bei Zürich soll sich künftig auch alles um die Frage drehen, wie sich Energie effizienter nutzen lässt.


Video by eco vom 12. September 2011 / SF

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Samstag, 3. September 2011

Die Welt braucht mehr Wald

Jahr für Jahr werden gigantische Waldflächen zerstört. Jetzt will ein Bündnis aus Regierungen und Unternehmen Gegenmaßnahmen einleiten. Bis 2020 sollen 150 Millionen Hektar Wald wieder aufgeforstet werden. Ob die Trendwende gelingen kann, ist allerdings fraglich.

Ein breites Bündnis von Regierungen, Unternehmen und gesellschaftlichen Organisationen will bis zum Jahr 2020 weltweit rund 150 Millionen Hektar Wald aufforsten. Dieses Ziel vereinbarten am Freitag die Teilnehmer einer internationalen Waldschutz-Konferenz in Bonn, die von der Bundesregierung und der Internationalen Naturschutzunion IUCN ausgerichtet wurde. Ob das allerdings eine Trendwende einleiten kann, ist fraglich. Denn weltweit gehen jedes Jahr fast 13 Millionen Hektar - eine Fläche etwa von der Größe Griechenlands - an Wäldern verloren, sagte Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) bei der Waldkonferenz "Bonn Challenge" am Freitag. "Diesen massiven Verlust an Wäldern können wir nicht länger hinnehmen. Wir müssen alle denkbaren Anstrengungen unternehmen, die verbliebenen Wälder zu erhalten und gleichzeitig beginnen, die zerstörten Wälder wieder aufzubauen." (Bild: Guntram Rehsche) Das Ziel einer Aufforstung von 150 Millionen Hektar sei verbunden mit Uno-Umweltvereinbarungen und sei "machbar" und "realistisch". Weltweit gebe es eine Waldfläche von rund zwei Milliarden Hektar, die aufforstbar seien. Das entspricht etwa der halben Fläche Asiens. Die IUCN schätzt den nationalen und internationalen Gewinn einer solchen Aufforstung auf rund 85 Milliarden US-Dollar pro Jahr. Es sei auch der kosteneffektivste Weg, um den Klimawandel zu bekämpfen.

Hintergrund der IUCN-Konferenz ist die fortschreitende Zerstörung der Wälder der Erde. Dies führt zu einem dramatischen Verlust an Lebensräumen für Tiere, beraubt viele Menschen ihrer angestammten Lebensgrundlagen und setzt außerdem Treibhausgase in die Atmosphäre frei, die den Klimawandel anheizen. Die 1948 gegründete IUCN ist das erste internationale Umweltschutznetzwerk. Mehr als 200 Regierungen und 800 Nichtregierungsorganisationen sind Mitglied der Vereinigung, die sich in Erhaltungs- und Wiederaufforstungsprojekten engagiert.

Nach Angaben des deutschen Bundesumweltministeriums vereinbarten die Teilnehmer des Treffens namens "Bonn Challenge", ihren Beitrag dazu zu leisten, weltweit in den nächsten neun Jahren die vereinbarten 150 Millionen Hektar an verlorenem Wald zu ersetzen oder beschädigten Wald wieder aufzubauen. Sie wollen zudem weitere Partner für das Projekt werben. Konkrete Schritte wurden aber nicht vereinbart.

Stewart Maginnis, IUCN-Direktor für Umwelt und Entwicklung, forderte die Teilnehmer der Konferenz dazu auf, schnell darzulegen, wie ihre Länder "unter Berücksichtigung ihrer nationalen wirtschaftlichen Entwicklung und Prioritäten beim Naturschutz" zur Erreichung dieses Ziel beitragen wollten. Als Vorbild lobte er die Ankündigung Ruandas vom Februar, bis 2035 sämtliche beschädigten Waldflächen und sonstigen Naturräume auf seinem Gebiet wieder aufzubauen. Das Vorhaben gilt als das wohl ehrgeizigste seiner Art in einem Entwicklungsland.

Quellen: Agenturen & Spiegel Online

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