Durch Carsharing lassen sich die Autokosten deutlich reduzieren.
Wer weniger als 12.000 Kilometer pro Jahr mit dem Auto fährt, ist in der
Regel günstiger unterwegs. Voraussetzung für eine
verstärkte Nutzung ist ein dichtes Netz von Carsharing Standorten. Der
Verkehrsclub Österreich (VCÖ) fordert Carsharing-Standorte an allen Bahnhöfen Österreichs und mehr
öffentliche Carsharing-Parkplätze. Für einmal ist die Schweiz schon wesentlich weiter, aber die Berechnungen zur Ersparnis gelten ebenso.
Autos sind im Schnitt nur eine Stunde pro Tag im Einsatz, 23 Stunden
pro Tag stehen sie auf einen Parkplatz. „Autos sind in erster Linie
Stehzeuge. Deshalb ist das Potenzial für Carsharing in Österreich sehr
groß. Damit dieses Potenzial genutzt wird, braucht es mehr
Carsharing-Standorte, etwa bei jedem Bahnhof und im öffentlichen Raum,
vergleichbar mit Taxi-Standplätzen“, stellt VCÖ-Experte Markus Gansterer
fest. Der VCÖ weist darauf hin, dass ein Carsharing-Auto rund acht Pkw
ersetzen kann. Mehr Carsharing-Standorte verringern das Parkplatzproblem
in den Städten. Österreich hat beim Carsharing einiges aufzuholen, wie
der internationale Vergleich zeigt. In Deutschland gibt es pro 100.000
Einwohner doppelt so viele Carsharing Nutzer, in der Schweiz sogar zehn
Mal so viele.
„Carsharing bedeutet, dass das Auto dann genutzt wird, wenn man es
wirklich braucht. Die Erfahrungen zeigen, dass jene, die vom eigenen
Auto auf Carsharing umsteigen danach um rund die Hälfte weniger mit dem
Auto und dafür mehr mit Öffis fahren. Der Nutzen für die Allgemeinheit
ist dadurch groß, weil weniger Autofahrten weniger Luftverschmutzung,
weniger Lärm und weniger Staus bedeuten“, betont VCÖ-Experte Gansterer.
Carsharing rechnet sich für Autofahrerinnen und Autofahrer, die derzeit
pro Jahr weniger als 12.000 Kilometer fahren. Eine aktuelle
VCÖ-Untersuchung zeigt, dass es in Wien rund 92.000 Zweitautos gibt, die
im Schnitt nur 8.500 Kilometer pro Jahr gefahren werden. Österreichweit
gibt es sogar eine Million Zweitautos. "Aufgrund des wachsenden
Kostenbewusstseins bei den Autofahrern wird die Nachfrage nach
Carsharing zunehmen. Auto nutzen, statt es zu besitzen, wird ein
Mobilitätstrend werden", weist VCÖ-Experte Gansterer auf die zukünftigen
Entwicklungen hin.
Der entscheidende Faktor, ob Carsharing genutzt wird, ist die Anzahl der
Standorte. Derzeit gibt es in Österreich etwas mehr als 100 Standorte,
in der Schweiz sind es dreizehn Mal so viele. Der VCÖ spricht sich daher
für die Reservierung von Parkplätzen für Carsharing-Autos aus. Ähnlich
wie Taxi-Standplätze sollen Parkplätze für Carsharing reserviert werden.
Zudem soll es bis zum Jahr 2020 auf allen Bahnhöfen Österreichs einen
Carsharing-Standort geben, in einem ersten Schritt sollen die
Hauptbahnhöfe der Bezirkshauptstädte mit Carsharing-Standorten
ausgerüstet werden.
Quelle: VCÖ / Bild: Guntram Rehsche
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