Mittwoch, 29. August 2012

Wie nachhaltig ist Fischzucht?

Fischzucht ist der am schnellsten wachsende Markt tierischer Proteine – schneller als Fleisch und Milch. Da seit einigen Jahren der Zenit der weltweiten Fangmenge überschritten ist, hat die Fischzucht in den letzten 40 Jahren stark an Bedeutung zugenommen. Der aktuellste Sustainability Spotlight der Bank Sarasin beleuchtet die Nachhaltigkeitsrisiken der Fischzucht. Denn Aquakulturen haben grosse Nachteile: Die Zuchtfische werden mit Wildfischen gefüttert und Antibiotika oder Wachstumshormone finden regelmässig Einsatz. Als eines der wenigen Unternehmen präsentiert die chinesisch Dalian Zhangzidao Fishery Group einen interessanten Ansatz zur integrierten Zucht.
 
In der Schweiz werden im Schnitt 9,3 Kilogramm Fisch und Seafood-Produkte konsumiert (2011). Dies sind 50 Prozent mehr als 1988. Kein anderer Lebensmittel-Sektor konnte in diesem Masse zulegen. Die industrielle Fischerei hat jedoch dazu geführt, dass sich der Anteil der übernutzten Fischgründe rasant erhöht hat. Schätzungen gehen davon aus, dass die Meere bei gleichbleibender Fangquote bis 2050 vollständig ausgefischt sein werden. Dies sind alarmierende Anzeichen für alle von der Fischerei abhängigen Wirtschaftsbranchen. Im Lichte der bedrohten Wildfischbestände erscheint Fischzucht als logische Lösung. Die Erfolgsgeschichte der vergangenen Jahrzehnte hat jedoch eine bittere Kehrseite: Fischzucht hat die Überfischung der Meere – entgegen den Erwartungen – nicht etwa entschärft, sondern hat den Druck auf den Wildbestand im vergangenen Jahrzehnt noch erhöht. Der wichtigste Grund: Zuchtfische fressen Wildfische. Im weltweiten Durchschnitt stammt das Futter für Aquakulturen zu 60 Prozent aus Wildfang.

Der Druck auf den Wildbestand hat damit nicht nachgelassen. Aquakultur ist ausserdem eine intensive Haltung und der Einsatz von Antibiotika und anderen Medikamenten ist an der Tagesordnung, bei einigen Arten kommen auch Wachstumshormone zum Einsatz. Insbesondere Antibiotika sind wegen der Resistenzbildung sehr kritisch einzustufen. In der Branche sind daher strengere Auflagen und höhere Kosten durch Kontrollen zu erwarten. Auch kann es sein, dass das Vertrauen der Konsumenten in einzelne Arten unter den schlechten Schlagzeilen leiden wird.

Für Anleger, die an der stark wachsenden Industrie der Fischzucht teilhaben wollen, bedeutet dies: Fischzuchttitel mit einer dezidierten Nachhaltigkeitsstrategie haben Vorrang. Diese muss die zentralen Nachhaltigkeitsrisiken der Aquakultur umfassen, wie zum Beispiel den Anteil der Wildfische im Futter oder den Umgang mit Antibiotika. Die Bank Sarasin hat eine begrenzte Zahl von Unternehmen nach ihrem Umgang mit den zentralen Nachhaltigkeitsrisiken untersucht. Bislang qualifizieren sich nur einige Wenige für das nachhaltige Anlageuniversum. Dazu gehört die chinesische Dalian Zhangzidao Fishery Group, die einen interessanten Ansatz zur integrierten Zucht entwickelt hat. Die Gruppe ist ausserdem auf Meeresfrüchte spezialisiert, die sich unter ökologischen Bedingungen züchten lassen.


Das Faktenpapier "Leere Meere, volle Becken – Wie nachhaltig ist Fischzucht?" (Autorin: Dr. Gabriella Ries Hafner) ist in deutscher und englischer Sprache gratis erhältlich bei: media@sarasin.ch

Quelle: Bank Sarasin

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Dienstag, 28. August 2012

Gier nach Fleisch ist das Problem

Teller oder Tank – wofür produzieren wir Lebensmittel? Die Deutschen werfen über 40 Prozent ihrer Lebensmittel weg und essen mehr Fleisch als ihnen gut tut. Hier liegen die eigentlichen Hungerursachen und nicht in der zehnprozentigen Bio-Beimischung bei E10. Ein Kommentar des deutschen Nachhaltigkeitspublizisten Franz Alt.





Einige Zahlen zur Versachlichung des Problems: In den Industriestaaten werden 70% der Maisernte als Tierfutter verwendet, aber nur drei Prozent als direkte Nahrungsmittel für Menschen.
Ähnlich ist die Relation bei Sojabohnen: 34% der Welternte werden an Tiere verfüttert, aber nur sechs Prozent dient der Bio-Ethanol-Produktion. Über drei Viertel der landwirtschaftlich genutzten Ackerfläche dient weltweit der Fleischproduktion. Und wenn Ilse Aigner recht hat, dann brauchen wir in Deutschland beinahe die Hälfte aller Ackerflächen für Lebensmittel, die wir anschließend wegwerfen. In Deutschland wird nur auf 10% der Ackerfläche Bioenergie angebaut.

Da zur Erzeugung einer tierischen Kalorie im Schnitt sieben pflanzliche Kalorien an Tiere verfüttert werden müssen, wird vor allem der direkte Konsum von pflanzlicher statt fleischlicher Nahrung das Hungerproblem entschärfen können. Mehr pflanzliche Nahrung bedeutet dann niedrigere Preise für Lebensmittel., weil das Angebot weit höher ist.

Die Hungersnöte werden zurzeit freilich zusätzlich verschärft, weil die Ernte-Ausfälle in den USA und in Osteuropa die Nahrungsmittelpreise nach oben treiben. Aber dieses aktuelle Sekundärproblem dient als Vorwand, um das bisschen E10 in Deutschland wieder abzuschaffen. Hier wird mit ökopopulistischen  Argumenten versucht, die wahren Ursachen eines der größten Probleme unserer Zeit zu verniedlichen. Teller oder Tank ist die falsche Frage. Es ist billig und falsch, die Hungerbekämpfung gegen den Klimaschutz auszuspielen. In Wirklichkeit hat sehr wahrscheinlich fehlender Klimaschutz das Dürre-Problem erst verursacht. In der aktuellen Diskussion werden Ursache und Wirkung verwechselt.

Wer Hunger wirklich bekämpfen will, muss das Klima schützen, weniger Fleisch essen, Spekulationen auf Lebensmittel bekämpfen und sich dagegen aussprechen, dass die hohen Agrarsubventionen in der EU und in den USA Millionen Kleinbauern in den Dritte-Welt-Ländern in den Ruin treiben.

Wenn wir es intelligenter anstellen als heute, reicht es künftig für Teller und Tank.
Quelle: Sonnenseite © Franz Alt 2012

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Mittwoch, 22. August 2012

Nur 4 von 90 Zielen erreicht

In zahlreichen internationalen Konferenzen haben sich die politischen Kräfte in den letzten Jahren auf die 90 wichtigsten Umweltziele geeinigt. Diese können aber nur durch den Einsatz verstärkter Maßnahmen erreicht werden, so das Ergebnis des aktuellen Bericht des „United Environment Programme (UNEP)“, der bei der RIO+20-Konferenz vorgestellt wurde. Wichtiger Teil des Berichts sind die Forschungsergebnisse zur globalen Ressourcennutzung vom Institut für Soziale Ökologie. Der Bericht zeigt nun auf, dass von den 90 wichtigsten Umweltzielen ein entscheidender Fortschritt nur bei vier von ihnen festgestellt werden kann. 

So ist es gelungen, die Produktion von Substanzen, die der Ozonschicht schaden, einzudämmen. Weitere Erfolge sind die Entfernung von Blei in Kraftstoffen, ein verbesserter Zugang zu sauberem Wasser und die Reduktion der Meeresverschmutzung. 40 weiteren Zielen ist man näher gekommen, hat sie aber noch nicht erreicht. Sehr kleinen oder gar keinen Fortschritt gab es laut dem UNEP-Bericht bei 24 Zielen, darunter sind der Klimawandel, die problematische Situation der Fischbestände, die Wüstenbildung und die Dürre zu nennen. Der fünfte globale Umweltbericht „Global Environmental Outlook (GEO-5)“ zitiert zentrale Forschungsergebnisse des Instituts für Soziale Ökologie an der Alpen-Adria-Universität.

Das Institut für Soziale Ökologie ist eine der weltweit führenden Institutionen die sich mit der Erfassung und Analyse globaler Ressourcennutzung befassen. Insbesondere  Materialverbrauch und Landnutzung werden in Wien untersucht. Das Team Soziale Ökologie konnte zeigen, dass sich der Materialverbrauch unserer Gesellschaft in den letzten 100 Jahren von 7 auf 70 Mrd. Tonnen pro Jahr verzehnfacht hat. „Bei fossilen und mineralischen Rohstoffen gibt es eine enge Koppelung an die ökonomische Entwicklung. Nach einer gewissen Stagnation im globalen pro Kopf Verbrauch von Materialien, gab es in den letzten zehn Jahren aber eine neue Beschleunigung“ erklärt Fridolin Krausmann. „Wenn dieser Trend anhält, wird sich der Materialverbrauch bis 2050 noch einmal verdoppeln.“

Eine gesellschaftliche Schlüsselressource ist Biomasse. Deren Verbrauch stieg in der Vergangenheit mit der Bevölkerung. Bevölkerungswachstum, steigender Fleischverbrauch und Bioenergie lassen aber auch hier eine überproportionale Steigerung der Nachfrage erwarten. Durch Landnutzung eignet sich der Mensch heute bereits ein Viertel der weltweiten Biomasseproduktion an. Ein bisher wenig beachteter Faktor ist dabei die Bodendegradation in ariden Regionen. Erstmals konnte gezeigt werden, wie sehr sich die Böden vor allem in der Sahelzone, in ariden Regionen Chinas und der ehemaligen Sowjetunion verschlechtern und dass dadurch bis zu 50 Prozent der Pflanzenproduktivität verloren gehen.

Der Bericht warnt davor, dass es zu irreversiblen Veränderungen der lebenserhaltenden Funktionen des Planeten kommen würde, wenn nicht dringend neue Wege in der Umsetzung der Umweltziele beschritten werden. Die Wende sei, so die Autorinnen und Autoren, noch möglich: Mit ehrgeizigen Maßnahmen könne man das Ruder noch herumreißen. Der Bericht ist über diesen Link zu finden

Quelle: Umweltdialog

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Mittwoch, 15. August 2012

USA: Ryan will drastisch kürzen

Die amerikanischen Präsidentschaftswahlen werden auch zu einer Wahl in der Energiepolitik. Mit der Ernennung von Paul Ryan zum Kandidaten für die Vizpräsidentschaft der Republikaner wird deutlich, was bei deren Sieg droht - ein Kahlschlag der Förderung von Erneuerbaren Energien und der Solarförderung im Speziellen. Ein Bericht des Nachhaltigkeitsportals Solarserver, das sich auf einen US-Think-Tank stützt.

Mit dem republikanischen Kongressabgeordneten Paul Ryan aus Wisconsin hat der US-Präsidentschaftskandidat Mitt Romney, ebenfalls Republikaner, einen Kandidaten für das Vizepräsidialamt ausgewählt, der vorschlägt, die staatliche Förderung erneuerbarer Energien zu kürzen, Öl und Gas weiterhin zu fördern und die US-Umweltschutzbehörde EPA (Environmental Protection Agency) davon abzuhalten, Treibhausgasemissionen zu reglementieren. Laut dem Center for American Progress hat Paul Ryan in seinem Haushaltsentwurf für 2013 Steuererleichterungen für Wind- und Solaranlagen gestrichen, will aber Öl- und Gasunternehmen unterstützen. Dafür seien in den nächsten zehn Jahren 40 Milliarden USD (rund 32 Milliarden Euro) vorgesehen. Das passe auch dazu, dass Ryan von den Ölmultis David and Charles Koch unterstützt wird, und dass er die Erderwärmung bestreite. „Paul Ryan, Mitt Romneys Kandidat für das Vizepräsidialamt, leugnet die Klimawissenschaft heftig“, schreibt Brad Johnson im Blog „Climate Progress“.  „Ryan hat sich dafür entschieden, die Umweltschutzbehörde daran zu hindern, Treibhausgase zu reglementieren, die Klimaberater aus dem Weißen Haus zu entfernen, das Landwirtschaftsministerium davon abzuhalten, sich auf Klimakatastrophen wie beispielsweise Dürren vorzubereiten, und die Forschungsagentur ARPA-E des Energieministeriums (DOE) aufzulösen.“

Alles in allem sieht der Haushaltsentwurf von Ryan allein für 2013 drei Milliarden USD (2,4 Milliarden Euro) weniger für die US-Energieprogramme vor. Damit hätte das DOE in den kommenden fünf Jahren 20% weniger Mittel zur Verfügung als 2012. Dies umfasse auch Kürzungen bei der Forschung und Entwicklung. Diese Pläne stehen in starkem Kontrast zum Haushaltsentwurf des demokratischen Amtsinhabers Barack Obama. Er will Abschnitt 1603 des Treasury Grant Program weiterführen und mehr Geld in Programme zur Förderung erneuerbarer Energien stecken, wie beispielsweise das SunShot-Programm und die staatlichen Forschungs- und Entwicklungsprogramme.

Quelle: Center for American Progress | solarserver.de

Samstag, 11. August 2012

Teller, Tank und Trog gefüllt

Trotz Wetterrisiken und einem zunehmenden Bedarf an Agrarrohstoffen für Lebens- und Futtermittel sowie Industrie bleibt genügend landwirtschaftliche Fläche für die Produktion umweltfreundlicher Bioenergie. 

Das zeigt die Schätzung des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA). Trotz der Dürre in weiten Teilen Nordamerikas, die vor allem dem Mais zu schaffen macht, rechnet das USDA im weltweiten Maßstab mit einer vergleichsweise großen Getreideernte. Gleichzeitig erwartet die UN-Landwirtschaftsorganisation FAO eine Rekordernte an Reis, dem wichtigsten Grundnahrungsmittel in weiten Teilen Asiens. Das zeigt: Teller, Trog und Tank können weiterhin gut mit Energie vom Acker bedient werden.

Nicht nur in den USA, sondern auch in Indien haben es die Bauern in diesem Jahr mit Wetterkapriolen zu tun. So fiel der Monsun in Teilen des Subkontinents schwächer aus als erwartet. Für einzelne Regionen bedeutet dies schwere Ertragsausfälle und Leid für die Bauern, die in vielen Ländern von Hunger betroffen sind. Hunger ist aber ein Armuts- und Verteilungsproblem und nicht auf das Wachstum der Bioenergie zurückzuführen. Im weltweiten Maßstab müsste kein Mangel herrschen, wie die jüngste USDA-Schätzung zeigt. Mit 2.247 Millionen Tonnen (Mio. t) sollen in der Saison 2012/13 weltweit zwar 2,7 Prozent weniger Getreide geerntet werden als im Vorjahr; das Niveau des Jahres 2010/11, als 2.199 Mio. t eingebracht wurden, wird aber laut der Prognose mit einem Plus von 2,2 Prozent deutlich übertroffen. 

Für die Produktion von Bioethanol werden gemäß Prognose des Weltgetreiderates (IGC) 2012/13 gut 142 Mio. t verwendet, das entspricht etwa sechs Prozent der Ernte. Zudem können Zuckerrohr und Zuckerrüben für Bioethanol verwendet werden. Für Biodiesel als dem in Deutschland absatzstärksten Biokraftstoff greift man hingegen auf Ölpflanzen zurück - in Deutschland auf Raps. Zudem kann Biogas neben der Stromproduktion auch als gasförmiger Biokraftstoff eingesetzt werden. 

Für die beständige Energieproduktion auch in den Winter- und Frühjahrsmonaten werden in diesen Tagen die Silos und Vorratslager gefüllt, denn in Deutschland neigt sich die Ernte der wichtigsten im Herbst ausgesäten Pflanzen ihrem Ende entgegen. Nach günstigeren Wetterbedingungen als im schwierigen Vorjahr ist besonders beim Raps eine bessere Ernte eingebracht worden. Das in den Ölmühlen gewonnene Rapsöl kann als Speiseöl vermarktet oder zu Biodiesel verarbeitet werden, während der bei der Pressung entstehende Rapskuchen als Futtermittel für die Tierernährung dient. „Deutsche Unternehmen am Biokraftstoffmarkt zeigen, dass sie Tank, Teller und Trog bedienen können und zugleich regionale Wertschöpfung erhöhen“, erklärt Philipp Vohrer, Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien. 

Zudem gibt es bei den in Deutschland eingesetzten Biokraftstoffen staatliche Vorgaben zur Klimabilanz. „Gemeinsam ist den in Deutschland eingesetzten Biokraftstoffen, dass sie die EU-Nachhaltigkeitsanforderungen mit ihren strengen Regeln zur Treibhausgaseinsparung einhalten müssen“, erläutert Vohrer. Potenzial für weiteres Wachstum der Bioenergiebranche besteht, in Abhängigkeit von regionalen Gegebenheiten, in einer vermehrten Nutzung von Energiepflanzen, wie auch durch eine verstärkte Nutzung von Reststoffen.

Kontakt: Agentur für Erneuerbare Energien
Alexander Knebel
Tel:   030-200535-52
Mail: a.knebel@unendlich-viel-energie.de
Quelle: www.unendlich-viel-energie.de

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Samstag, 4. August 2012

Neues zum Recycling

Ganze Wälder werden für den immer weiter steigenden Papierbedarf gerodet, aber ein findiger taiwanesischer Konzern hat einen Weg zur Linderung des Problems gefunden und der ist reichlich vorhanden. Und auch bereits ausrangierte Flugzeuge haben's in sich: Aluminium, Stahl und Titan werden erfolgreich rückgewonnen.

Aus Stroh Papier herstellen: Alleine in China fallen jährlich rund 600 Millionen Tonnen Stroh an. Zu 90 Prozent werden diese Reststoffe verbrannt und belasten so die Umwelt. Doch das könnte sich kurzfristig ändern. Denn einem taiwanesischen Konzern ist es gelungen, aus Stroh Papier herzustellen. Dieses neuartige Papier soll laut Aussage des Herstellers YFY Corporation dem heutigen Recycling-Papier ebenbürtig sein und bereits im August 2012 auf den Markt kommen. Dies wäre nicht nur eine sinnvolle Resteverwertung, sondern auch eine Chance, da Experten davon ausgehen, dass im Jahr 2020 weltweit mehr als 490 Millionen Tonen Papier benötigt werden. Norddeutsche Unternehmen recyceln Flugzeuge: Tausende von ausgemusterten Passagier- und Frachtflugzeugen stehen weltweit herum, obwohl die tonnenschweren Kolosse wahre Schätze sind. 77 Prozent Aluminium, 12 Prozent Stahl und jeweils vier Prozent Titan und Kohlefasern stecken in den alten Maschinen. Mehrere Unternehmen aus Norddeutschland wollen diese Schätze nun heben und das Flugzeug-Recycling als weltweites Geschäftsfeld ausbauen. Vor allem in afrikanischen Staaten stehen die Flugzeuge nutzlos herum. Daher wurde eine mobile Zerlegeeinheit entwickelt, die per Container an den jeweiligen Einsatzort transportiert werden kann. Vor Ort wird das Flugzeug dann innerhalb weniger Tage zurückgebaut, Schadstoffe korrekt entsorgt und in tausende von Teilen zerlegt. Anschließend kommen die Teile nach Deutschland, wo sie fachgerecht getrennt und aufbereitet werden. Zwei Flugzeuge wurden auf diese Weise bereits in Malaysia von den Unternehmen Süderelbe, Keske und Allcox in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Clausthal zerlegt. Mit Erfolg. Die Recycling-Quote lag bei 70 Prozent.

Sonne satt auf den Malediven: Der Inselstaat im Indischen Ozean verfügt über eine um 70 Prozent höhere Sonneneinstrahlung als Deutschland. Und doch wird nahezu der gesamte benötigte Strom mit Hilfe von Dieselgeneratoren erzeugt. Teuer und nicht gut für die Umwelt. Doch die vom Klimawandel massiv bedrohten Inseln steuern um und setzen auf Solartechnik. So will das deutsche Unternehmen WIRSOL SOLAR im Urlaubsparadies Photovoltaik-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 20 Megawatt installieren und so 25.000 Tonnen CO2 einsparen. Aktuell wurde die erste Anlage mit einer Leistung von 294 Kilowattstunden in Betrieb genommen, um Krankenhäuser und Schulen auf sechs Inseln mit dem Ökostrom zu versorgen. Doch nicht nur für die Malediven ist Solarstrom eine saubere Alternative. Auch die gut 1.200 anderen Inseln im Indischen Ozean sollten vom Diesel unabhängig werden. 

Quelle: Love Green, UnitedSenses GmbH 2012 / Nachhaltig Wirtschaften 2012 / Sonnenseite / Foto: www.heidelberg.de

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