Mittwoch, 26. September 2012

Öko-Bilanz der Fleischproduktion

In einer neuen Studie vergleicht Agroscope erstmals die Ökobilanzen von unterschiedlich erzeugtem Rind-, Schweine- und Geflügelfleisch aus der Schweiz und dem Ausland. Das Ergebnis: Zwar kommt es vielmehr darauf an, wie produziert wird, als wo – Schweizerfleisch schneidet aber auch hier deutlich besser ab. 

Ob Rind oder Poulet, Bio oder nicht Bio, aus der Schweiz oder aus Brasilien: Die Produktion von Fleisch wirkt sich negativ auf die Umwelt aus, zum Beispiel durch Treibhausgas-Emissionen, Überdüngung oder einen hohen Wasserverbrauch. Dies allerdings in unterschiedlichem Masse. Wie sich Produktion, Transport und Verarbeitung auf die Umwelt auswirken, haben Forschende von Agroscope bei Rind-, Schweine- und Geflügelfleisch untersucht. Verglichen wurden zum einen Fleisch aus der Schweiz (im Bild eine Schweineproduktion in der Ostschweiz) mit Fleischimporten aus Europa und Übersee, zum anderen verschiedene Produktionssysteme innerhalb der Schweiz wie Standard- und Bio-Produktion. 

Das Ergebnis: Für die Bio-Fleischproduktion wird wegen der geringen Produktivität mehr Ackerland verbraucht und es kommt auch zu einer stärkeren Überdüngung der Umwelt. Dafür werden weniger mineralische Düngemittel verbraucht. Andere Studien zeigen, dass die Biodiversität auf Biohöfen höher ist und auch dem Tierwohl mehr Rechnung getragen wird. Schweizerfleisch schneidet insgesamt deutlich besser ab als Importfleisch. Grund dafür sind aber nicht die Transportwege, sondern die verwendeten Futtermittel. Im Gegensatz zur EU und zu Brasilien wird in der Schweiz weniger Soja aus gerodeten Regenwaldgebieten verwendet.

Die Studie zeigt ausserdem deutlich Bereiche mit Verbesserungspotenzial: Verluste und Abfälle auf dem Feld, im Stall und im Schlachthof sind möglichst zu vermeiden und Tierfutter sollte nach Umwelt-Kriterien ausgewählt werden, wobei eine möglichst kraftfutterfreie Fütterung zu bevorzugen ist. Importe sollten ausserdem per Schiff statt mit dem Flugzeug erfolgen. Ganz grundsätzlich scheint eine Reduktion des Fleischkonsums sinnvoll. 

Siehe auch: www.agroscope.admin.ch / www.news.admin.ch (pdf)

Quelle: Praktischer Umweltschutz Schweiz Pusch  / Bild: Guntram Rehsche

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