Geringere Ernteverluste, kürzere Transportwege, klima-neutraler Anbau und ein Vielfaches an Ertrag pro Fläche: All
diese Ziele verfolgt das Forschungsprojekt Skyfarming der Universität
Hohenheim. Kern der Idee ist hocheffizienter Reisanbau unter optimalen
Bedingungen in einem durchtechnisierten Hochhaus. Ein Modell im Maßstab
1:333 veranschaulicht jetzt, wie so ein Gebäude aussehen könnte. Vom 1.
Juni bis 15. Oktober wird es auf dem Ausstellungs-Schiff „MS
Wissenschaft“ durch Deutschland touren.

Rund 130 LKW à 40
Tonnen rollen rein rechnerisch nach Tokio, um den Reisbedarf der
Stadtbevölkerung zu decken. An jedem Tag! Dafür benötigt die Metropole
mehr als das Doppelte der Stadtfläche für Reisfelder. Das
Beispiel veranschaulicht nur einen Grund, warum es Agrarforscher der
Universität Hohenheim in die Vertikale zieht. „Die Megastädte wachsen,
das Ackerland nimmt ab, die heutigen Produktionsmethoden sind
verlustreich und der Klimawandel wird das Problem noch weiter
verschärfen“, so die Blitzanalyse von Prof. Dr. Joachim Sauerborn. Prof.
Dr. Sauerborn ist Agrarökologe an der Universität Hohenheim. Zusammen
mit Prof. Dr. Folkard Asch steht er im
Zentrum des Forschungsprojektes
Skyfarming. Der Kern-Gedanke des Projekts: Im Hochhaus ließe sich Reis
an 365 Tagen pro Jahr produzieren. Er wäre geschützt vor Dürre, Frost,
Starkregen, Krankheiten und Insekten. Transportwege ließen sich
verkürzen. Dünger und Wasserverbrauch ließen sich verringern. Und der
Flächenverbrauch wäre ein Bruchteil der bislang nötigen Anbaufläche. Bis
dahin gibt es allerdings noch viele Detailprobleme zu lösen. Die
Pressekonferenz bietet einen Einblick in laufende Arbeiten. Zu sehen
gibt es:
- Nebelkammer: Experimentiert, wie sich Pflanzen über Nährstoff-Nebel ernähren lassen
- Lichtanlage: erforscht die optimale LED-Beleuchtung für Reispflanzen
- Gebäudemodell
Skyfarming: Eine Ideenskizze im Maßstab 1:333 entstanden als
Abschlussarbeit im Fachbereich Architektur der Universität Stuttgart
Im
Anschluss an die Pressekonferenz reist das Gebäudemodell nach Berlin,
von wo aus es als Exponat der MS Wissenschaft fünf Monate durch 35
Städte tourt.
Hintergrund: MS Wissenschaft 2012 – das schwimmende Science Center: Zukunftsprojekt
Erde ist das Leitmotto, mit dem sich die MS Wissenschaft 2012 auf den
Weg macht. Der Name signalisiert es bereits: Das Binnenschiff ist mit
einer ungewöhnlichen Fracht auf dem Weg – sein Bauch ist voll mit
Wissenschaft. Passend zum Thema „Nachhaltigkeit“ des aktuellen
Wissenschaftsjahres macht sich das Schiff mit seiner Ausstellung auf die
Suche nach der Welt von morgen. Vom Start am 1. Juni 2012 bis zum Ziel
am 15. Oktober in Würzburg besucht es rund 30 Städte längs der deutschen
Wasserstraßen und lädt ein zum Ausprobieren, Mitmachen und Mitforschen.
Mehr Information unter:
ms-wissenschaft.de
Quelle: Universität Hohenheim 2012
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